Seit dem Sommer 1970 ist Hias Schaschko ein häufiger und gern gesehener Gast im SHIROKKO. Er kommt aus der Nähe von Salzburg und ist gelernter Reprophotograph.
Im Oktober 1972 beginnt Hias bei uns zu arbeiten. Wir haben eine sehr schöne Zeit mit viel Spaß, Hias ist ein engagierter Mitarbeiter, er hat kreative Ideen für Dekorationen (wie zum Beispiel für Roxy Music).
1976 kommt der Circus Roncalli nach München. Hias liebt Verkleidungen (seine Faschingsfeste sind legendär) – mit einem weitem Umhang, riesigem Zylinder, überlangen Armen und einer Brille aus Teesieben begrüßt er die Zirkusgäste.
Kurz danach verläßt uns Hias wieder, er ist ein Freigeist, der durch die strengen Ladenöffnungszeiten wohl eher gehemmt wird. Ich hingegen muß mich mit dem „Gefangensein“ in festen Rhythmen abfinden, was mir aber gar nichts ausmacht. Aber ich flüchte mich in den Spruch: „die wahren Abenteuer sind im Kopf“. Hias entgegnet mit dem Zitat „es gibt nichts Gutes, außer man tut es“.
1978 wird Hias Schaschko, zusammen mit Eberhard Spangenberg („Garibaldi“), Gründungsmitglied des Kollektivs „Café Ruffini“. Er arbeitet nun mit Künstlern wie Herbert Achternbusch und Alexej Sagerer, hat sich endgültig freigeschwommen, ist selbständig und kann seine eigenen Ideen verwirklichen.
1980 eröffnet er seinen Postkartenverlag, zunächst mit Schwarzweiß-Fotografien, später auch mit eigenen Entwürfen und großartigen, witzigen und auch bissigen Sprüchen. Er macht einen Minikatalog als kleines Büchlein – auch das wieder eine der netten und ungewöhnlichen Ideen, die Hias hat.
Wir verkaufen diese Karten im Laden recht gut, aber als wir unser Sortiment Ende der 80er Jahre komplett reduzieren und uns nur noch mit Musik befassen, verlieren sich auch die Kontakte zu Hias ein wenig.
Dennoch, so glaube ich sagen zu können, sind wir so etwas wie „Brüder im Geiste“ geblieben. Ich schätze seine Arbeit sehr, denn Hias erkennt vor allem die feine Trennlinie zwischen witzig und albern, sein Humor ist hintersinnig und philosophisch.
Und letztlich schätze ich eines ganz besonders: die Verbindung von Kreativität und Professionalität. Als Gestalter von CD-Covers und Booklets hat Hias bald eine eigene „Handschrift“, für den Münchner Trikont-Verlag stellt er auch einige Compilations zusammen – und er arbeitet auch als Discjockey (Intim-DJ Cpt. Schneider).
Dann entdeckt er zufällig eine Rezeptur seines Großonkels Carl, der in den 20er Jahren in die USA ausgewandert war, für ein Kräuterelixier gegen Zerrungen, Prellungen etc.
Zusammen mit der Haidhauser St. Johannis-Apotheke hat Hias die Rezeptur wiedererweckt und verkauft diese nun als Shasko Herb Rub®. Was für eine tolle Idee! Und wie es sich für einen detailverliebten Designer gehört, entwirft Hias auch gleich die passende Papiertüte. Großartig.
Gerhard Rühl, 10. März 2017
Übrigens: den Shasko Herb Rub® können Sie kaufen in der
St. Johannis Apotheke in der Wörthstraße 43 (Haidhausen)
oder online bestellen auf www.shasko.de,
Hias Schaschkos Postkarten, Anstecker etc. finden Sie auf www.badgeman.de